Gemeinsam für die Erhaltung Ihrer seelischen Gesundheit

Gruppentherapeutisches Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und in psychosozialen Belastungssituationen.

Die Behandlung in unserer Tagesklinik basiert auf einem integrierten Gruppentherapiekonzept, das in der psychotherapeutischen Grundhaltung psychodynamisch orientiert ist. Unsere Behandlungsziele sind ein umfängliches Verständnis der symptomauslösenden Grundprobleme und eine Wiederherstellung von Arbeits- und Alltagsfähigkeit sowie der sozialen Teilhabe.

Die Behandlung ist Patientinnen und Patienten vorbehalten, für deren Krankheitsbild eine stationäre Therapie nicht oder nicht mehr notwendig ist und für jene, bei denen eine ambulante Therapie und die übrigen Hilfsangebote nicht ausreichend sind.

Unser Angebot richtet sich dementsprechend an Erkrankte aus dem Großbezirk Pankow mit

  • unklarer psychiatrischer Differenzialdiagnostik
  • schwerer Symptomatik
  • Therapieresistenz (bisherige Therapien haben keinen Erfolg gezeigt)
  • Problemen bei der Pharmakotherapie oder in der Psychotherapie, Interaktionsproblemen im Rahmen der Kombinationstherapie von Medikamenten
  • bei psychotischen Symptomen oder depressivem Stupor
  • bei Komorbidität einer depressiven Störung mit einer anderen schweren psychischen Störung sowie mit anderen schweren körperlichen Erkrankungen
  • bei der Notwendigkeit zur Behandlung durch ein multiprofessionelles Team
  • zu ergänzender psychodiagnostischer Abklärung

Folgende Krankheitsbilder behandeln wir:

  • affektive Störungen (mittelschwere und schwere Depressionen, bipolare Störungen)
  • strukturelle Störungen (hierunter Persönlichkeitsstörungen, wie beispielsweise Borderlinestörung oder narzisstische Störung)
  • psychotische Störungen, sofern die Akutphase überwunden ist und
  • Mischformen unterschiedlicher Krankheitsbilder

Sollten chronischer Suchtmittelkonsum oder eine Essstörung im Vordergrund der aktuellen Symptomatik stehen, muss zuerst deren Behandlung erfolgen und eine ausreichend belastbare Stabilität gewährleistet sein (d.h. eine 6-monatige Abstinenz und die Anbindung an eine ambulante Suchtberatung bei Abhängigkeitserkrankten; bzw. ein Body-Mass-Index von mindestens 17,5 bei Essgestörten mit anorektischer oder bulimischer Ausprägung des Krankheitsbildes).

Wir bieten derzeit 21 Behandlungsplätze, verteilt auf zwei Therapiegruppen. Nach der ersten Woche der Behandlung erfolgt in einem Bilanzgespräch die Festlegung der wesentlichen Therapieziele, auf welchen der Fokus der übrigen Behandlungszeit liegen soll. Die Behandlungszeit wird individuell entsprechend der Erfordernisse an die Therapie festgelegt und überschreitet in der Regel nicht 6 Wochen.

Folgende Voraussetzungen bestehen für die Aufnahme in der Tagesklinik:

  • ausreichende Eigenmotivation und Änderungsbereitschaft
  • Versorgung im häuslichen Umfeld selbständig möglich
  • Wegefähigkeit besteht
  • während der Behandlung darf keiner Arbeit nachgegangen werden
  • Suchtmittelabstinenz (Alkohol und Drogen) für den gesamten Behandlungszeitraum und 6 Monate vor Behandlungsbeginn
  • keine schwebenden Berentungsverfahren
  • eindeutige Distanzierung von Suizidalität und Fremdgefährdung.

Zugang in unsere Tagesklinik

Die Indikation für eine tagesstationäre Behandlung stellen Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder für psychosomatische Medizin, Psychologische und Ärztliche Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Nervenärztinnen und -ärzte. Voraussetzung der Indikationsstellung und Begründung der Notwendigkeit ist der Nachweis, dass eine vorherige ambulante psychiatrische und / oder psychotherapeutische Behandlung keinen Erfolg hatten. Außerdem werden Patientinnen und Patienten über die Stationen unserer Klinik oder die Akutaufnahme zugewiesen.


Therapieangebote

Die Behandlung wird begleitet durch eine gründliche medizinische und psychologische Diagnostik, für die alle Möglichkeiten entsprechend den Standards vollstationärer Behandlung zur Verfügung stehen. Alle bei uns angebotenen Therapien bauen aufeinander auf und bieten die Möglichkeit einer umfassenden Bearbeitung der den Krankheitsbildern zugrundeliegenden Konfliktmuster. Die Therapien und Diagnostikleistungen umfassen:

  • Medizinische und psychologische Diagnostik:
    Zu Beginn jeder Behandlung wird geprüft, ob möglicherweise körperliche Erkrankungen für das seelische Leiden ursächlich sein könnten oder erheblich zu diesen beitragen. Chronische Begleiterkrankungen, psychosomatische Beschwerden und spezielle Besonderheiten werden für den Behandlungsprozess mitberücksichtigt. In der Exploration und anhand des Verlaufes der Therapien wird die Diagnose gestellt und individuell untersucht, welche Ursachen das psychische Leiden verursacht haben.
  • Sozialtherapeutische Exploration und Betreuung:
    Erfassung aktueller sozialer Problemstellungen (Beruf, Ausbildung, Einbindung in das Helfernetz, finanzielle Absicherung, Kontakte zu weiterführenden Unterstützungen), Analyse möglicher Belastungen am Arbeitsplatz und Erarbeitungen von Strategien, die eine Rückkehr in die Arbeit erleichtern (Wiedereingliederungsmaßnahmen, Vorbereitung betrieblicher Gespräche, Fördermöglichkeiten)
  • Gruppenpsychotherapie (mit Elementen der Gruppenanalyse, der tiefenpsychologisch fundierten und der mentalisierungsbasierten Therapie):
    Nach unserem Verständnis liegen psychischen Störungen unbewusste Konflikte oder Beziehungsmuster zugrunde, die in erheblichem Maße aus der Kindheit und Jugend stammen. Zu einem großen Teil sind sie unbewusst, das heißt, nicht unmittelbar verständlich oder von uns selbst abrufbar. Dementsprechend schaffen wir einen Rahmen, in dem wir auf eine Weise das innere Erleben kommunizieren, die ein besseres Verständnis eröffnet. Das Therapieziel besteht darin, in den aktuellen therapeutischen Beziehungen (also konkret zu den Therapeutinnen und Therapeuten, aber auch zu den anderen Mitpatientinnen und -patienten) die unbewussten Erlebens- und Handlungsmuster zu erkennen und zu verändern.
  • Kommunikative Bewegungstherapie:
    Das oft sehr komplexe eigene und gemeinsame Erleben wird in einen konkreten Ausdruck des Handelns übersetzt, sodass die Gedanken in Szenen und Bildern sichtbar, erlebbar und verständlich werden. So erhält Gefühltes eine Geschichte, die erzählt und geteilt werden kann.
  • Ergotherapie:
    Durch die Umsetzung von Ideen in Werkstücke können Emotionen fassbar, handwerklich und künstlerisch adaptierbar wahrgenommen und ausgedrückt werden. In Gemeinschaftsarbeiten kann im kreativen Austausch ein inhaltlicher Begegnungsraum eröffnet werden.
  • Musiktherapie:
    Harmonie und Dissonanz sind ebenso wie die Gegensätze von Laut und Leise auch Qualitäten unseres Fühlens und unserer Interaktionen. In der Musiktherapie wird sowohl ganz konkret mit Instrumenten Hörbares erschaffen, als auch übertragen die Vielstimmigkeit unserer Kommunikation in der Gruppe nachgebildet.
  • Maltherapie:
    Zu einer Überschrift oder einem Motto erhalten alle Patientinnen und Patienten Zeit, auf einem Blatt Papier ihre Gedanken in Farbe umzusetzen. Anschließend haben alle in der Gruppe die Möglichkeit, eine Deutung abzugeben und den Ausdruck und die Wirkung abzugleichen.
  • Oberärztliche Visite:
    Die Visite findet als therapeutische Visite in der Therapiegruppe statt. Neben einer Betrachtung des aktuellen Geschehens in der Gruppe werden die individuellen Behandlungsfortschritte, Schwierigkeiten und Perspektiven für den weiteren Verlauf reflektiert. Medizinische Fragen zu körperlichen Beschwerden oder zur Medikation werden einzeln in der medizinischen Sprechstunde geklärt.
  • Sporttherapie:
    Angepasst an die aktuellen Bedürfnisse ergänzt das Sportprogramm mit einer Vielfalt an Angeboten die körperliche Aktivierung und Stärkung.
  • Psychoedukation:
    Fachliche Informationen zu Symptomen, psychischen Vorgängen und auch zu Fragen der Neurobiologie werden verständlich aufbereitet und sollen dabei helfen, das eigene Krankheitsgeschehen besser zu begreifen.
  • Entspannungsübungen:
    Mit Verfahren, die auch zur selbständigen Anwendung eingeübt werden können, erhalten Sie Unterstützung zur Selbstregulation bei Stress und Überforderung.
  • Gruppen- und Außenaktivitäten:
    Gruppenübergreifende Angebote, gemeinsame Ausflüge und Projekttage fördern Eigeninitiative und Gemeinschaftsgefühl. Sie helfen dabei, Defizite in der Beziehungsgestaltung anhand von Alltagssituationen zu erkennen und diese zu überwinden.
  • Differenzierte Pharmakotherapie:
    Angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse beraten wir Sie auf Wunsch zu den Möglichkeiten einer für Sie passenden Medikation. Bestehende Verordnungen können bei uns überprüft und gegebenenfalls noch optimiert werden.
  • Einzelgespräche:
    Begleitend finden Einzelgespräche mit allen Mitarbeitenden der verschiedenen Berufsgruppen statt. Diese ersetzen jedoch nicht die Gruppenpsychotherapie, sondern dienen der Diagnostik, der Unterstützung des therapeutischen Prozesses, der Administration oder zur Krisenintervention.

Der Erfolg des Therapieprozesses hängt maßgeblich davon ab, dass alle Bausteine mit dem gleichen Engagement bearbeitet werden. Die Teilnahme an allen Therapiebausteinen ist dementsprechend verpflichtend. Keine der Therapien ist wichtiger oder unwichtiger als eine andere. Immer wieder wird mit Überraschung festgestellt, dass eine wesentliche Erkenntnis ungeahnt oder an nicht erwarteter Stelle gewonnen wurde. Unserer Arbeit liegt das Konzept einer therapeutischen Gemeinschaft zugrunde. Das heißt: Ich erfahre Hilfe und Unterstützung von der Gruppe, und ich bin gleichzeitig helfend und unterstützend wirksam in der Gruppe.


nach oben