Fachkräfte aus den Philippinen sollen Alexianer im Bereich der Pflege stärken

Die ersten Pflegefachkräfte aus den Philippinen sind angekommen. In den nächsten Wochen und Monaten begleiten die Alexianer sie auf ihrem Weg zur vollen beruflichen Anerkennung.
Die ersten Pflegefachkräfte aus den Philippinen sind angekommen. In den nächsten Wochen und Monaten begleiten die Alexianer sie auf ihrem Weg zur vollen beruflichen Anerkennung.

, Alexianer GmbH, Münster

Die Alexianer GmbH aus Münster betreibt als großer Träger von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen die Anwerbung philippinischer Fachkräfte. Der Unternehmensverbund, der in sechs Bundesländern insgesamt 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, hat dazu eine zentrale Ausbildungsstätte im hochsauerländischen Brilon geschaffen, um die Unterbringung und Schulung der angehenden Fachkräfte an einem Ort zentral sicherzustellen. Jetzt wurden die ersten zehn Frauen und Männer aus den Philippinen dort willkommen geheißen.  

Bis zum Jahresende sollen es 40 Frauen und Männer sein, die in einem sechs- bis siebenmonatigen Qualifizierungsprogramm auf die Tätigkeit als Pflegefachkraft in Deutschland vorbereitet werden. Dazu gehören Sprachkurse sowie verschiedene Maßnahmen zur Eingliederung, die dazu beitragen, die Pflegekräfte in ihrer neuen Heimat auch emotional zu integrieren. „Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um dem Personalmangel in der Pflege aktiv entgegenzuwirken“, sagt Karsten Honsel, Hauptgeschäftsführer der Alexianer GmbH. Das Gesundheits- und Sozialwirtschaftsunternehmen aus Münster beschäftigt derzeit in der Pflege 11.500 Frauen und Männer.  

Die philippinischen Pflegekräfte werden in den ersten vier Wochen engmaschig durch ein Personalteam der Alexianer begleitet. „Wir möchten, dass sie sich vom ersten Tag an wohlfühlen und die Willkommenskultur der Alexianer spüren“, sagt Dirk Reining, Leiter des Referats Altenhilfe und außerklinische Pflege und selbst ausgebildete Pflegefachkraft. Intensivkurse in Deutsch sollen dafür sorgen, dass die Sprachkenntnisse der potentiellen Pflegefachkräfte, die alle bereits in ihrer Heimat Deutsch gelernt und ein B2-Zertifikat erworben haben, schnell besser werden.

Nach vier Wochen kommen sie in ihre Einsatzorte, für die sie sich aus ihrem Heimatland beworben haben. Sie arbeiten dort für mehrere Monate als Pflegefachkraft in Anerkennung und bereiten sich gleichzeitig in Theorie und Praxis auf ihre Kenntnisprüfung vor, die ihnen die vollwertige Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse und damit den Status einer Pflegefachkraft bescheinigt. „Die Menschen, die wir angeworben haben, haben Bachelor-Abschlüsse in der Pflege verbunden mit entsprechender Praxiserfahrung. Sie sind vollwertige Pflegekräfte, aber müssen für die Anerkennung als solche noch die Kenntnisprüfung ablegen“, erklärt Reining. Bis es soweit ist, erfolgt die Vergütung analog zu der eines Pflegeassistenten.

Reining ist optimistisch, dass die Integration der philippinischen Pflegekräfte gelingt. „Die Menschen passen zu uns und unseren christlichen Werten“, sagt er. Die Alexianer Gruppe, zu der 29 Krankenhäuser gehören, gehört zur Stiftung der Alexianerbrüder, einer über 800 Jahre alten Ordensgemeinschaft, die sich seit jeher um die Pflege von Kranken und Außenstehenden in der Gesellschaft kümmert. Über Konfessionsgrenzen, kulturelle Unterschiede und berufliche Hierarchie-Ebenen hinweg beruht das Leitbild des Unternehmens auf Werten wie Nächstenliebe, Gemeinschaft und Respekt.

Die Alexianer und ihre Kooperationspartner folgen des Inhalten des Gütesiegels „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“, das bestimmte Vorgaben zur Sicherung eines hohen ethischen Standards bei der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte setzt. Dazu gehört unter anderem größtmögliche Transparenz für die Fachkräfte, um sie in die Lage zu versetzen, souveräne Entscheidungen zu treffen, sowie das Employer-Pays-Prinzip, welches besagt, dass alle Kosten, die zur Anwerbung gehören, vom Unternehmen getragen werden. Für die ersten 40 angeworbenen Fachkräfte gibt es eine Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium.