Hochkarätige Gäste aus der Psychiatrie auf dem Alexianer-Stand beim DGPPN-Kongress 2022

Großer Andrang am Stand der Alexianer beim DGPPN Kongress.
Großer Andrang am Stand der Alexianer beim DGPPN Kongress.

, Alexianer GmbH, Münster

Der DGPPN-Kongress in Berlin ist mit gut 9000 Fachbesuchern Europas größter Kongress zum Thema psychische Gesundheit. Als einer der größten Anbieter in diesem Fachbereich sind die Alexianer mit einem Messestand auf dem Fachkongress vertreten. Schon heute, einen Tag vor Kongressende, lässt sich sagen: Für die Alexianer war der Auftritt auf dem DGPPN-Kongress im Berliner CityCube ein voller Erfolg. Neben dem persönlichen Austausch standen die Vorstellung von Leuchtturmprojekten aus der Alexianer-Welt bei kompakten und kurzweiligen Kaffeetalks im Mittelpunkt.

Im Talk zum Thema „Soteria – eine Station als gesundes Milieu“ stellte Dr. med. Martin Voss, Ärztlicher Leiter des Angebots Soteria und Oberarzt in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus, das alternative stationäre Behandlungskonzept vor: „Im Fokus stehen junge Menschen, die an einer Psychose leiden und denen das therapeutische Milieu Entspannung und Beruhigung schafft. Der Alltag wird zusammen mit den Patienten entwickelt, Normalität und Beruhigung sind wichtig. Es ist durchaus ein Gegenentwurf zur unruhigen Atmosphäre von großen allgemeinpsychiatrischen Stationen. Bestimmte Patienten sehen Soteria als hilfreiche Alternative, die entstigmatisiert und entängstigt.“

Welche neuen Perspektiven sich durch digital augmentierte Psychotherapie und VR-Technologie in der Angstbehandlung ergeben, zeigte Dr. med. Niklas Holze auf, der im Vorstand Digitales Psychotherapie Netzwerk (DPN) sitzt und Versorgungsmanagements bei der Sympatient GmbH leitet. Die Alexianer nutzen die digitalen Behandlungswerkzeuge von Sympatient bei Patientinnen und Patienten mit Angststörungen. Die Psychotherapie-App ist eingebettet in ein persönliches Psychotherapie-Setting der Patientinnen und Patienten, die selbst psychoedukative und kognitive Inhalte bearbeiten und durch Behandlerinnen und Behandler zu einem störungsspezifischen und manualisierten Expositionstraining angeleitet werden. Wichtig ist, dass vor Einsatz der App eine klassifikatorische Diagnostik stattfindet und eine persönliche und direkte Begleitung im Behandlungsverlauf. Ressourcen sollen sie aktiviert und Selbstwirksamkeit in der Psychotherapie gezielt gefördert werden. Großer Vorteil des sehr niedrigschwelligen Angebots: es kann auch in Regionen, in denen Psychotherapie nur schwer verfügbar ist, eine leitliniengerechte Versorgung erfolgen.

Der letzte Kaffeetalk trug den Titel „Nicht die Dosis, sondern die Konzentration macht das Gift – Arzneimitteltherapiesicherheit nicht nur bei Risikopatienten“. Talkgast Dr. Michael Paulzen, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Alexianer Krankenhauses Aachen schilderte: „Arzneistoffe verbleiben je nach individueller genetischer Konstitution und auch abhängig von Co-Medikationen anders im Körper der Patientinnen und Patienten.“ Folge seien unterschiedliche Wirkungen und auch Nebenwirkungen.

„Mit dem Instrument des Therapeutischen Drug Monitorings wird die Pharmakotherapie mit Blick auf Wechselwirkungen gesteuert, gleichzeitig werden die persönlichen Stoffwechseleigenschaften berücksichtigt“, so Dr. Michael Paulzen. co-medizierten Mediakente in das Gesamtkonzept eingebettet. So werde die Arzneimitteltherapiesicherheit sichergestellt.

Am Rande der Veranstaltung gab Dr. Iris Hauth,  Ärztliche Direktorin und Regionalgeschäftsführerin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee, dem britischen TV-Sender BBC zum Thema „Cannabis-Legalisierung“ ein Interview, in dem sie deutlich die damit eihergehenden Gefahren aufzeigte: „Für junge Menschen zwischen 13 und 25 Jahren bestehen große psychiatrische Gefahren durch den Konsum von Cannabis, 17 bis 20 Prozent geraten in eine Abhängigkeit. Zum Vergleich: Bei Erwachsenen sind es nur gut ein Prozent.“