Neu bei Alexianern in Berlin-Weißensee: Oberärztin Dr. med. Manuela Nunnemann im Kurzporträt

Oberärztin Dr. med. Manuela Nunnemann
Dr. med. Manuela Nunnemann

Seit 5. Februar 2020 ist Dr. med. Manuela Nunnemann Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee. Die 46-Jährige hat die oberärztliche Leitung der Station 12 und der Akutaufnahme übernommen.

 

Aufgewachsen ist Manuela Nunnemann in Merseburg in Sachsen-Anhalt. Ihr Medizinstudium absolvierte die Psychiaterin an der Freien Universität Berlin sowie der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Merseburgerin promovierte in der experimentellen Anästhesie zur Behandlung der akuten hypoxischen pulmonalen Vasokonstriktion, einem physiologischen Reflex bei akutem Sauerstoffmangel (Hypoxie).

Zu Beginn ihrer Facharztausbildung zur Psychiaterin und Psychotherapeutin arbeitete die Medizinerin zunächst in der Klinik für Neurologie des Jüdischen Krankenhauses Berlin. Im Jahr 2003 wechselte sie in die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, wo sie bis Ende 2008 als Fach- und Stationsärztin tätig war. Anschließend absolvierte die Ärztin eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendpsychiaterin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Vivantes Konzern. Nach Erreichen des Facharztes im März 2013 arbeitete sie als Oberärztin in der Institutsambulanz und der Tagesklinik für Schulkinder an den Vivantes-Standorten Friedrichshain und Neukölln. Im Sommer 2017 kehrte Nunnemann in die Erwachsenenpsychiatrie zurück. Bis Dezember 2019 zeichnete sie als Oberärztin für die Akutpsychiatrie im GLG Martin Gropius Krankenhaus Eberswalde verantwortlich.

Den Menschen sehen und nicht nur seine Erkrankung und deren Symptome

„Ich möchte die Station 12 gemeinsam mit dem multiprofessionellen Team als offen geführte allgemeinpsychiatrische Akutstation mit Schwerpunkt depressive Störungen weiterentwickeln", erklärt Nunnemann. „Um entsprechend der Akuität und der Ausprägung der Krankheitsbilder unsere Patienten erreichen zu können, legen wir den Fokus auf störungsübergreifende Therapieangebote", erläutert die Oberärztin. Lang bewährte Angebote wie die Gruppengesprächstherapie, die Akupunktur oder die Skillsgruppe, in deren Rahmen Fertigkeiten (Skills) vermittelt und geübt werden, die helfen, den Alltag und Krisensituationen besser zu meistern, bleiben erhalten. Leitliniengerecht verstärkt werden sollen die Angehörigen- und Familienarbeit als Ressource der Patienten. „Wir planen außerdem eine Ausweitung des Angebots im Bereich des Achtsamkeitstrainings. ‚Selbstmitgefühl entwickeln' soll in den Fokus gerückt und Elemente der Acceptance-Commitment-Therapie (ACT) – ein verhaltensanalytischer Therapieansatz, der darauf abzielt, Vermeidungsverhalten in Bezug auf unangenehme Erlebnisse abzubauen (Acceptance) und wertebezogenes, engagiertes Handeln (Commitment) aufzubauen – sollen integriert werden", führt die Psychiaterin aus.

In der Akutaufnahme möchte Nunnemann die Zusammenarbeit mit den zuführenden Instanzen, der Feuerwehr, der Polizei und den Versorgungseinrichtungen, weiter verbessern. Auch möchte sie die Übergänge in die ambulante oder stationäre Behandlung optimieren. „Bei allem, was wir tun, ist es uns wichtig, trotz der krisenhaften Zuspitzung, in der wir die Patienten in unserer Akutaufnahme erleben, den Menschen zu sehen und nicht nur seine Erkrankung und deren Symptome", erklärt die Psychiaterin abschließend.