Vor drei Jahren ist die erste Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) an den Start gegangen. Aktuell umfasst das DiGA-Verzeichnis bereits 54 Anwendungen, 24 davon für psychische Erkrankungen. Die Tendenz ist steigend. Das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus, das bereits kurz nach dem Start damit begonnen hat, verschiedene Digitale Gesundheitsanwendung in der Patientenversorgung einzusetzen, nutzt den Jahrestag dazu, eine App vorzustellen, die Patientinnen und Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen zugutekommt.
„In der neuropsychologischen Abteilung des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee treffen wir fast täglich auf Patientinnen und Patienten mit neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen, die unter kognitiven Störungen leiden. Kognitive Schwierigkeiten stellen für die Patienten häufig eine zusätzliche Herausforderung dar, da diese mit Einschränkungen in der Bewältigung von Alltag oder Beruf einhergehen können“, berichtet Simone Becker, Klinische Neuropsychologin (GNP).
Während neurologisch erkrankte Patientinnen und Patienten mit kognitiven Defiziten ambulant Anspruch auf eine neuropsychologische Therapie haben, hatten psychiatrisch erkrankte Patienten bisher nur begrenzt Möglichkeiten, ambulant ein regelmäßiges kognitives Training zu erhalten.
Mit der seit kurzem durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassenen Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) „NeuroNation med“ ist nun erstmalig eine App speziell für Patienten mit leichten kognitiven Störungen (nach ICD-10 Diagnose einer F06.7) aufgenommen worden. Diese App kann auch von niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen auf Rezept verordnet werden.