Im Jahr 2015 wurden in Deutschland mehr Asylanträge als jemals zuvor gestellt, wobei die Zahl der tatsächlich in diesem Jahr Eingereisten laut Bundesregierung deutlich höher lag. Einen so enormen Zustrom habe es seit der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht mehr gegeben. Seitdem war das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin vermehrt bestrebt, die psychiatrische Versorgung geflüchteter Menschen zu verbessern und gründete zu diesem Zweck im Jahr 2016 eine hausinterne Arbeitsgemeinschaft (AG), die nun neu aufgestellt wurde.
„Die frühere AG arbeitete aktiv daran, tragfähige Konzepte zur Versorgung psychisch erkrankter Geflüchteter zu entwickeln und umzusetzen. So führte die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) Sprechstunde für Geflüchtete ein, Mitarbeitende wurden geschult und ihre Fremdsprachkenntnisse erfasst. Zudem wurden interne Dolmetscherdienste organisiert und Kooperationen mit externen Anbietern abgeschlossen. Schließlich wurde in verschiedenen Gremien der Aufbau der psychosozialen Versorgung von Geflüchteten unterstützt“, erklärt Dr. med. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin und Regionalgeschäftsführerin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee im Rückblick.
1,1 Millionen Zuzüge von Menschen aus der Ukraine im Jahr 2022
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben Millionen Menschen das Land verlassen. In Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 1,1 Millionen Zuzüge von Menschen aus der Ukraine erfasst, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse und einer Sonderauswertung aus der Wanderungsstatistik mitteilt. Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Zugewanderten kamen von März bis Mai 2022, also in den ersten drei Monaten nach dem Angriff.
Neuaufstellung der AG
Im Jahr 2022 hat sich die AG transkulturelle Arbeit neu aufgestellt. Am 16. Dezember 2022 fand die erste Sitzung der neu formierten AG statt, für die Dražan Božić, der Leiter therapeutische Dienst des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee, verantwortlich zeichnet.
Ziel der AG, die sich einmal im Vierteljahr treffen wird, ist es, das Behandlungsangebot für Geflüchtete weiter zu verbessern. Zudem sollen die transkulturellen Kompetenzen der Mitarbeitenden gesteigert und die Vernetzung mit den bezirklichen Versorgungsstrukturen für diese Gruppe intensiviert werden.