Am 26. November 2018 fand die Fachtagung des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GpV) Pankow im Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee statt. Unter dem Motto „Per Anhalter durch den Gemeindepsychiatrischen Verbund Pankow – Wie ‚ticken‘ die anderen?" ging es um die Stärkung des Zusammenspiels der einzelnen Akteure sowie um deren Kooperation im Hilfesystem.
Das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee, das zu den Gründungsmitgliedern des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GpV) Pankow gehört, war Gastgeber der letztjährigen mitgliederinternen Veranstaltung, in deren Rahmen sich die 25 an der gemeindepsychiatrischen Pflichtversorgung beteiligten Träger, Institutionen und Einrichtungen austauschten. Dabei ging es den Veranstaltern nicht nur darum, Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche zu geben, sondern zu einem Perspektivwechsel einzuladen.
Sektorenübergreifende Versorgung zum Wohl schwer erkrankter Patienten
Die Fachtagung mit ihrem inhaltlichen Fokus sei von großer Wichtigkeit, denn die sektorenübergreifende Versorgung psychisch erkrankter Patienten müsse konstant weiterentwickelt werden, erklärte Dr. med. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee und Regionalgeschäftsführerin, die die über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte. Eine gestufte und am individuellen Bedarf orientierte Versorgung unter Beteiligung niedergelassener Psychiater und Psychotherapeuten und weiterer Partner wie zum Beispiel Ambulanter Psychiatrischer Pflegedienste (APP) sei mit Blick auf die schwer Erkrankten notwendig.
Über die Aktivitäten des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GpV) Pankow informierte die Psychiatriekoordinatorin Annette Berg, die die Geschäftsstelle des GpV im Bezirksamt Pankow von Berlin verantwortet. „Dass Vertreterinnen und Vertreter aller GpV-Mitglieder unserer Einladung gefolgt sind, hat uns sehr gefreut“, sagt Berg. „Wenn alle an der gemeindepsychiatrischen Pflichtversorgung beteiligten Träger, Institutionen und Einrichtungen regelmäßig zusammenkommen, können wir als Verbund viel bewirken“, führt die Psychiatriekoordinatorin aus.
Moderiert wurde die Fachtagung von Britta Loschke und Andreas Knoth von der SOCIUS Organisationsberatung gGmbH. Die beiden Fachleute für die Begleitung organisationaler Entwicklungsprozesse hatten das Tagungsprogramm gemeinsam mit einem paritätisch besetzten Vorbereitungsgremium des GpV seit Beginn Anfang 2018 erarbeitet.
Einblicke ermöglichen, Kooperation stärken
Um das Motto der Tagung mit Leben zu erfüllen, hatten sich die Organisationsprofis und das Vorbereitungsteam auf Paarübungen, Rollenspiele und den Austausch in Kleingruppen verständigt, deren Ergebnisse im Verlauf der Veranstaltung im Plenum präsentiert wurden. Auf diese Weise wurde ein intensiver Austausch ermöglicht und Raum für persönliche Begegnungen geschaffen, von denen das Plenum jeweils profitierte.
„Die konzeptionelle Ausrichtung ermöglichte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die verschiedenen professionellen Rollen wie auch die gemeinsame Haltung an den unterschiedlichen Stellen des psychosozialen Hilfenetzes zu reflektieren und anzuerkennen", berichtet die Psychologin Carlotta Schneller, die das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee bis Dezember 2018 in der GpV vertreten hatte. Über das Format „Ohr des Klienten" sei, so Schneller, auch die Betroffenenperspektive intensiv beleuchtet und in den Fokus gerückt worden.
Der Gemeindepsychiatrische Verbund (GpV) Pankow
Der am 25. März 2015 gegründete Gemeindepsychiatrische Verbund (GpV) Pankow ist ein Zusammenschluss aller an der gemeindepsychiatrischen Pflichtversorgung beteiligten Träger, Institutionen und Einrichtungen. Die im GpV Pankow organisierten Mitglieder haben sich zusammengeschlossen, um bei der Versorgung von psychisch kranken und suchtkranken Menschen im Bezirk Pankow zu kooperieren, damit die Versorgung aller Menschen mit psychischen und suchtbezogenen Problemen in einem möglichst optimalen Betreuungs- und Behandlungssetting, also personenzentriert und bedarfsgerecht, im Sinne der Versorgungsverpflichtung möglich ist. Die Hilfen dienen der Förderung der Selbstständigkeit und der Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben und beziehen das Lebensumfeld der Betroffenen ein.